Warum Exposure Management der Schlüssel zur modernen Cybersicherheit ist

Was versteht man unter Exposure Management?

Exposure Management geht über die klassische Schwachstellenverwaltung hinaus. Es umfasst nicht nur das Aufspüren von Software-Schwachstellen, sondern auch die Erkennung von Fehlkonfigurationen, unsicheren Zugriffsrechten und anderen Sicherheitslücken, die Angreifer ausnutzen könnten. Dieser ganzheitliche Ansatz hilft Unternehmen, ein vollständiges Bild ihrer Sicherheitslage zu bekommen und die Risiken zu priorisieren, die den größten Schaden verursachen könnten.

Die Vorteile eines ganzheitlichen Ansatzes

Ein wesentlicher Vorteil des Exposure Managements ist die proaktive Natur des Ansatzes. Anstatt nur auf Sicherheitsvorfälle zu reagieren, ermöglicht es Unternehmen, potenzielle Bedrohungen im Voraus zu erkennen und zu entschärfen. Durch kontinuierliche Überwachung und Bewertung der Sicherheitslage können Unternehmen schneller auf neue Bedrohungen reagieren und ihre Abwehrmaßnahmen entsprechend anpassen.

Darüber hinaus spart Exposure Management wertvolle Ressourcen. Indem es Unternehmen ermöglicht, sich auf die wirklich kritischen Schwachstellen zu konzentrieren, werden Zeit und Geld gespart, die sonst möglicherweise in weniger dringende Probleme investiert würden. Dies ist besonders wichtig, da die Anzahl der Sicherheitslücken und Bedrohungen ständig zunimmt und es für Sicherheitsteams eine Herausforderung sein kann, den Überblick zu behalten.

Wie unterscheidet sich Exposure Management von anderen Sicherheitsmaßnahmen?

Im Vergleich zu spezifischen Maßnahmen wie Penetrationstests oder Red Teaming, die oft nur bestimmte Aspekte der Sicherheitslage abdecken, bietet Exposure Management eine umfassende Sicht auf alle möglichen Schwachstellen. Während Penetrationstests bestimmte Systeme auf ihre Sicherheit überprüfen und Red Teams versuchen, reale Angriffe zu simulieren, geht Exposure Management noch einen Schritt weiter, indem es nicht nur potenzielle Schwachstellen identifiziert, sondern auch die möglichen Angriffspfade und Auswirkungen bewertet.

Ein weiterer Unterschied besteht in der kontinuierlichen Natur des Exposure Managements. Während Penetrationstests und Red Teaming in der Regel als punktuelle Ereignisse durchgeführt werden, ist Exposure Management ein fortlaufender Prozess. Dies ermöglicht eine ständige Anpassung und Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen in Echtzeit.

Fazit

In einer Zeit, in der Cyberangriffe immer ausgeklügelter und zahlreicher werden, bietet Exposure Management einen unerlässlichen Rahmen, um den Überblick zu behalten und die Sicherheitslage eines Unternehmens zu stärken. Durch die ganzheitliche Betrachtung und proaktive Handhabung von Sicherheitsrisiken hilft es, Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und gezielt zu beheben. So können Unternehmen nicht nur ihre Sicherheitsmaßnahmen optimieren, sondern auch einen entscheidenden Schritt voraus sein, wenn es darum geht, sich gegen die Bedrohungen von morgen zu wappnen.


Florian Jörgens

Florian Jörgens ist Chief Information Security Officer und neben dieser Tätigkeit seit seinem Master-Abschluss 2015 unter anderem an diversen Hochschulen als Dozent, Autor und wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Weiterhin hält er Fachvorträge rund um die Themen Informationssicherheit, Awareness und Cyber-Security. Florian Jörgens wurde im September 2020 vom CIO-Magazin mit dem Digital Leader Award in der Kategorie „Cyber-Security“ ausgezeichnet.